++out now!+++out now!+++ Klose/Steininger: »Atlas of Petromodernity«, translated by Ayça Türkoğlu, Santa Barbara: punctumbooks 2024++out now!+++

It is a pleasure to announce the publication of the American edition of our »Atlas« – updated and extended version with a new foreword by Stephanie LeMenager and a new long closing chapter (‘Zombie’) on the Ukraine war and the still not closed case of petromodern destruction.

Open access and paper copies! Download and order the book here!

We stroll through Baku, Rotterdam, and Louisiana, into Manchuria and through the Vienna Basin. We read Bertolt Brecht, technical manuals, and petroculture theory, and we listen to Neil Young. We go to the moon, through refineries and over highways emptied by the COVID-19 pandemic. We confront petrochemistry with petromelancholy, catalysis with catharsis, cosmos with cosmetics. The Atlas of Premodernity tackles the contradictory ambivalences of a substance that has been vital for our epoch, and whose roles and meanings need to be understood in order to be able to leave this epoch behind.

»#1 New Release in Petroleum Engineering« at Amazon (whatever this means, let’s keep it there!)

»Tank oder Teller« – Werkleitz Festival 2024 in Halle (Saale) kuratiert von Daniel Herrmann und Alexander Klose, Mitarbeit an der Ausstellung Benjamin Steininger

Energieraps oder Weizen? Kartoffeln oder Sonnenkollektoren? Angesichts der Vielfalt gegenwärtiger Gefahrenlagen fragen sich viele, ob es richtig ist, landwirtschaftliche Flächen für Energie zu verwenden statt für die Ernährung. Sie, die Besucher:innen unserer Ausstellung, sind eingeladen, sich auf einen Parcours der Sichtweisen und Gefühlslagen über die Landwirtschaft zu begeben. Dort finden Sie keine eindeutigen Antworten, aber historische und aktuelle, spekulative und spielerische, wissenschaftliche und künstlerische Anregungen zu einer Neubetrachtung. Der Parcours erstreckt sich über zwei Stockwerke und korrespondiert mit den in fünf Boxen gezeigten Filmen.

Alles fängt mit den Aktivitäten im und um den Boden an und mit dem direkten und indirekten Zuströmen der Energie der Sonne. Beileibe nicht zum ersten Mal wird es heute als krisenhaft empfunden. Dass Landwirtschaft, Kultur und Gesellschaft aufs Engste zusammenhängen, zeigen die auf einer „crazy wall“ versammelten Bilder der Landwirtschaft aus mehreren Jahrtausenden. Nichts hat in dieser langen Geschichte so weitreichende Folgen gezeitigt wie die Industrialisierung. Wie viel fossile Energie steckt in heutigen landwirtschaftlichen Produkten? Auf einer „detective wall“ zur Stickstoff-Verschwörung können Sie einigen zentralen Zusammenhängen dieser Veränderungen auf die Schliche kommen. In einem Pflanzregal im ersten Stock schließlich begegnen sich die Spur des Traktors – die auch auf das Schlachtfeld führt –, ein Kulturpflanzen-Quartett, die „glokale“ Geschichte des Zuckers und die historische Dynamik von Kollektivierung und Kapitalisierung.

(bald mehr!)

»Kurven und Beton,« Beitrag von Benjamin Steininger im Themenheft »Autobahn« des Goethe-Instituts 5/2024 (dt./engl.)

»Es gibt Dinge, die sind zu selbstverständlich, als dass man versteht, dass sie eigentlich zu kompliziert sind, um sie zu verstehen. Die Autobahn ist so ein „Ding.“ Und dabei geht es gar nicht nur um die offensichtlich ökologische oder die politisch-historische Belastung. Die Nazis haben die „Pyramiden des Dritten Reichs“ – mit Rainer Stommers mittlerweile selbst historischem Buchtitel – zwar bekanntermaßen nicht erfunden, aber sie haben sie doch maßgeblich gebaut. Und mit ihren Plänen, die Autobahn zur expliziten Inszenierung von „Landschaft“ einzusetzen, haben sie nicht nur Verkehrsentscheidungen, sondern auch Erfahrungsräume über Jahrzehnte festgelegt. Dies ist aber nur Teil einer Komplikation, die auch in ihren unauffälligeren Aspekten Wirkung hat.«

Link zum materialreichen Magazin »Zeitgeister – Das Kulturmagazin des Goethe-Instituts« » Autobahn« mit insgesamt dreiundzwanzig Beiträgen hier (englische Ausgabe hier)

Forthcoming this spring! »Klose/Steininger: Atlas of Petromodernity. Santa Barbara: punctumbooks 2024«

English translation of our Atlas by Ayça Türkoğlu, updated and enlarged edition with a new introduction by Stephanie LeMenager and a new concluding chapter, »Zombie«, on the still not closed case of petromodern destruction. In print and open access!

“The Atlas of Petromodernity offers us the chance to be a flaneur within its distinctively curated and therefore somewhat realistic world. Enter at your own risk, with the affinity for risk that may well define you, even still.” Stephanie LeMenager

For more details on publication, dates, and availability see here: punctumbooks.com

Alexander Klose / Benjamin Steininger »Petromoderne Permanenz und Wiederkehr«, Gespräch mit Birgit Schneider, im Rahmen der Veranstaltung »Abschied von den Fossilkulturen«, Literaturforum im Brecht-Haus, Berlin, 17.1.2024, 17:30

Kalte Asche und Petromelancholie. Energie ist nicht nur, was aus Leitungen kommt. Energieformen prägen Kulturformen – in ihrer materiellen Gestalt wie in ihren Denkmöglichkeiten. Darüber hinaus ist »energeia« seit Aristoteles eine Wirkkraft, die ein Potenzielles ins Sein bringt, etwas vor Augen führen kann – und damit eine genuin poetologische Kategorie. Was bedeutet es für die Literatur als energetische Kunst, dass sich ein Abschied von den Fossilkulturen abzeichnet?

Zu diesen Fragen fanden am 17.1.2024 zwei Diskussionsrunden im Brecht-Haus Berlin statt, eingeleitet von Steffen Richter. (mehr Infos)

17:30, Alexander Klose / Benjamin Steininger, »Petromoderne Permanenz und Wiederkehr«, Impulsvortrag und Gespräch mit Birgit Schneider.

20:00, »Energiekämpfe in der Gegenwart«. Mit Burkhard Spinnen (»Rückwind«, 2019), Susanne Stephan (»Der Held und seine Heizung. Brennstoffe der Literatur«, 2023) und Theresa Hannig (»Pantopia«, 2022). Moderation Matthias Bertsch.

Video der gesamten Veranstaltung:

Ein dichter und inspirierender Einführungstext zur Veranstaltung von Steffen Richter, der am 16.01.2024 im tagesspiegel erschienen ist, kann hier abgerufen werden.

»Ukraine | Auf den Grenzen der Petromoderne«, ein Beitrag von Alexander Klose und Benjamin Steininger in der Zeitschrift »Dritte Natur. Technik Kapital Umwelt« Matthes&Seitz Berlin 2023, S.7-40.

Seit dem russischen Krieg in der Ukraine ist sie Thema politischer, ökonomischer und kultureller Debatten: Energie. Sabotierte Pipelines, gebrochene Staudämme und beschossene Atomkraftwerke machen die Verletzlichkeit unserer Energieinfrastrukturen greifbar – und die unserer gesamten energieintensiven Lebensform. Das fossile Zeitalter hat Karbon- und Petromoderne ermöglicht und weitreichende Freiheitsroutinen etabliert. Zugleich aber untergräbt es unsere Lebensgrundlagen. Damit überlagern sich die vom Krieg angefachten Diskussionen über Versorgungssicherheit mit Debatten, die seit langem über die Notwendigkeit einer postfossilen Kultur geführt werden. Energieformen nämlich prägen Kulturformen. Und Geschichte lässt sich immer schon als Geschichte von Energiewenden und Konflikten zwischen Energieregimen lesen. Diese Ausgabe der Zeitschrift »Dritte Natur. Technik – Kapital – Umwelt« widmet sich in ihrem Schwerpunkt verschiedenen Facetten von Energiekulturen – etwa dem Energiemanagement der Finanzmärkte, autofreien Sonntagen in der alten Bundesrepublik oder Windradromanen der Gegenwartsliteratur.

[https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/dritte-natur-06-1.2023.html]

Review of our »Atlas of Petromodernity« at the prominent history of science journal »ISIS« by Jens Soentgen

» […] The boldness of the authors is to be applauded, for petroleum is not only a basic supplier of energy but also a basic material of the modern world. Almost everything in our modern world is linked to petroleum. Coping with this omnipresence is possible only by limiting oneself spatially, temporally, and methodologically. Various studies on petroleum that have appeared recently have taken this approach, such as the justly well-regarded work of Stephanie LeMenager. Klose and Steininger choose a different option. Their book consists of shorter articles, each picking out individual aspects. This creates a kaleidoscope of impressions: a master story is not told—and shall not be told.

The very well written book takes on the form of the ironic encyclopedia that has been popular since the nineteenth century, as a parody of the great encyclopedias of the Enlightenment era. Impressive color illustrations complement the text and, according to the authors, justify the “Atlas” of the subtitle (p. 15). In their individual glosses, the authors almost always succeed in offering interesting and often novel discoveries. For example, the topic of drilling is presented in a well-founded and stimulating manner in a brief account. The catalytically controlled chemical transformation of petroleum constituents is also solidly presented under the heading “Molecular Mobilization” (pp. 49–57). Often, the reader’s expectations are deliberately played with—as, for example, when the essay entitled “Animals in the Oil Field” (pp. 199–203) deals not with seabirds that are glued together and dying but, rather, with animals that visit drilling grounds. This approach arouses interest and curiosity but also increases perplexity. The reader is left alone with the material and must tell his own story.

And this is precisely the goal; it also fits the form of the ironic encyclopedia, which from the outset does not lead one to expect that an overview will be presented. The history of oil is a history that crashes over us. “Erdöl: Ein Atlas der Petromoderne” aims to use brief spotlights, from very different perspectives, to draw attention to a substance that is part of the everyday life of modernity. It succeeds in doing so; at the same time, the well documented individual articles offer suggestions for further study and some connections that may be new even to researchers who have been in the field for some time. An English edition is in preparation.«

Exhibition just opened! »Petromelancholia« at BRUTUS, Rotterdam, 2.9.2023 – 19.11.2023

»Petromelancholia« examines the enormous consequences of a life beyond oil, the magnitude of which many do not yet realize. Unlike the many exhibitions that sing about doom scenarios or kick in the open doors of the climate crisis, Petromelancholia reflects on the legacy of the oil age and the new meaning that this past will irrevocably acquire. What has oil brought us, materially and especially culturally, and what might disappear or change?

listen into: »Abschied vom Ölzeitalter: „Petromelancholia“ in neuem Kunstraum in Rotterdam«, Kerstin Schweighöfer on DEUTSCHLANDFUNK on the Exhibition (in GERMAN)

several newspapers brought reviews, find some of them here (all in dutch):
–> Trouw, Sept 8 2023
–> Telegraaf, Sept 12 2023
–> NRC, Sept 13 2023
–> De Volkskrant, Sept 15 2023

Download exhibition flyer as pdf.

A large croud is present at Alexander Klose’s opening speech at BRUTUS Rotterdam!

It’s hard to think of a better location for Petromelancholia than at BRUTUS – situated in the Rotterdam harbor. In few places will the impact of the energy transition be more visible than here. This is therefore the most appropriate place for critical self-reflection with a good dose of melancholy and nostalgia. The exhibition reflects an urgency that has never before been felt this strong.

With works by: Yuri Ancarani (ITA), Rowan van As (NLD), Alessandro Balteo-Yazbeck (VEN/GER), Diann Bauer (USA), Uwe Belz (GER), Vanessa Billy (CHE), Kevin van Braak & Ipeh Nur (NLD/IDN), Imani Jacqueline Brown (USA), Andrew Castrucci (USA), Chto Delat (RUS), Timo Demollin (NLD), Tanja Engelberts (NLD), Christoph Girardet (GER), Rumiko Hagiwara (JPN/NLD), heidundgriess (GER), Bernhard Hopfengärtner (GER), Aaditi Joshi (IND), Olaf Mooij (NLD), Leonhard Müllner & Robin Klengel (AUT), Hugo Niebeling (GER), Alain Resnais (FRA), Konstantin Schimanowski (RUS/GER), Miriam Sentler (NLD), Sanaz Sohrabi (IRN/CAN), Johannes Steendam (NLD), Gunhild Vatn (NOR), Jan Eric Visser (NLD), Rachel Youn (USA), Marina Zurkow (USA).

Visit Petromelancholia from 2nd of Sep until 19th of Nov.

During the official opening on Friday September 1st from 8 pm live performances Kems Kriol and DJ Sjoerd Oberman in collaboration with MOMO Fabrique Festival.

From Oct 25 to 29 several special events related to Petromelancholia at Goethe Institut Rotterdam and at Brutus. Program will be published here.

all pictures here: ©Benjamin Steininger
Billboard in downtown Rotterdam. Video by Gunhild Vatn

»BEAUTY OF OIL«, 25.2.2023, 20:40, Ein Gespräch mit Benjamin Steininger am Volkstheater Wien

Das Gespräch von Dramaturg Matthias Seier mit Benjamin Steininger über Ästhetik und Politik der Petromoderne war Teil von: TIEFENBOHRUNG. Ein Wochenende über Triumph und Tragödie des Ölzeitalters.

Das Schwerpunktwochenende zum Erdöl als einer Substanz, die wie keine andere die Wirklichkeiten dieses Planeten durchdringt und beeinflusst, begleitet die Produktionen BLACK FLAME und ÖL! Es fand statt vom 23. bis 26. Februar 2023 am Volkstheater Wien.