Excursion to tarsands at Fort McMurray and Workshop at University of Calgary (cooperation MPIWG-Berlin with the group »Energy in Society«), 6/2018

The Canadian province of Alberta is one of the largest oil producers in the world. Hydrocarbons are extracted from tar sands in enormously costly processes – either in open-cast mining or underground by injecting steam into the subsurface (in situ). This is not oil, but keroge, a kind of intermediate product that first has to be processed into artificial crude oil (Syncrude) for pipeline transport. The consequences for the region are devastating.

An excursion of MPIWG-Berlin in cooperation with the University of Calgary to Fort McMurray in June 2018 provided oppressive insights into the ecological, but almost more so into the social and almost colonial setting of this region. Canada’s oil and other natural resources depend to a considerable extent on the deprivation of rights and exploitation of the indigenous population. It is ‘first nations’ territories in which the most important mineral resources of the supposedly progressive country are mined. It is ‘first nations’ territories that will suffer for decades from the extraction.

(the excursion was made subject in the essay ‘Im Bann der fossilen Vernunft’, see here)

Exkursion ins Ölviertel und Petrosalon im MuseumsQuartier Wien 3/2018

Die Erforschung der Geschichte von Öl und Gas in Österreich ist seit langem einer der lokalen Schwerpunkte unserer Arbeit (http://www.rohstoff-geschichte.at). Anlässlich einer residency von Bernd Hopfengärtner am MuseumsQuartier Wien präsentieren wir neue Überlegungen aus einer Exkursion zum charmant baufälligen Erdölmuseum Neusiedl/Zaya (Gebäudeinschrift: “Wein-Öl-Brot”, herzlicher Dank an Kurt Keller für die sehr informative Führung!), ins Ölfeld Gaiselberg sowie zur Raffinerie Schwechat in einem abendlichen Petrosalon.

»Beauty of Oil (Bernd Hopfengärtner, Alexander Klose, Benjamin Steininger) lädt ein.
Es gibt einige Proben aus unserer aktuellen Arbeit, Gespräche und Diskussionen bei einem Glas »Aral on the Rocks« , Gaiselberger Südhang (Wein vom Winzer direkt aus dem Ölfeld) und anderen Getränken und Snacks. Es kommen Freunde und Kritikerinnen des Öls und des Nachdenkens über Öl.

Ort: Q21 Museumsquartier / Hof 7 / Artist-in-Residence Studio 513
Zeit: Drinks ab 19:30 Uhr, Präsentation ab 20:30 Uhr«

Überlegungen aus der Exkursion nach Schwechat werden auch im Artikel ‘Petromoderne Petromonströs’ präsentiert, download hier

»Plastikzeit« und »Sand | Beton | Sediment« Beiträge von Alexander Klose und Benjamin Steininger in: Andreas Hofbauer (Hg.), Bleibende Steinzeit, Tumult – Schriften zur Verkehrswissenschaft, Bd. 42., Wien: Sonderzahl 2018

Steine und Gestein sind keineswegs weltlos passive Objekte. In einem Netzwerk komplexer Wirkungsweisen bestimmen sie – denn schließlich ist selbst der Planet, auf dem wir uns bewegen, ein gewaltiger Gesteinsbrocken, der durch den Raum rast – unser Dasein zeitlich mit (von der geologischen Tiefenzeit zur möglichen mineralogischen Eschatolgie). Plattentektonik und Plattenbau, soil peak und Siliziumarchitektur, Fossilien und dying buildings: überall insistieren nachdrücklich Steine.
In diesem Band werden sie nicht in enge Rahmungen gezwungen, sondern ihre Narrative werden mit der Physik des Materials in Verbindung gebracht. Weshalb auch etwa Plastik, Zungenpiercing, Teersande, Goldmünzen, Petrus und das Loch im Stein aufgerufen sind.

Alexander Klose: Plastikzeit, in: Andreas Hofbauer (Hg.), Bleibende Steinzeit, Tumult – Schriften zur Verkehrswissenschaft, Bd. 42., Wien: Sonderzahl 2018, S. 121-132.

Benjamin Steininger: Sand | Beton | Sediment, in: Andreas Hofbauer (Hg.), Bleibende Steinzeit, Tumult – Schriften zur Verkehrswissenschaft, Bd. 42., Wien: Sonderzahl 2018, S. 30-42.

»Hydrocarbons. Revue Petro Noir« by Beauty of Oil at »1948-unbound«, 12/2017, HKW-Berlin

“Hydrocarbons” plunges into the complexities and contradictions of the oil era and thereby into the molecular basis of the technosphere. It is set within a multichannel multimedia installation that includes emblematic short scenes from the feature film Le salaire de la peur (The Wages of Fear, 1953). The section examines the geopolitical-industrial complex that drives petrochemistry and, by consequence, mobility, consumption, waste and adventure.

Installation view ©Joachim Dette

Experts: Dieter Hiller / Oxana Timofeeva / Jens Soentgen / Stephanie Lemenager / Alexander Ilitchevsky / Benjamin Steininger / Alexander Klose / Bernd Hopfengärtner

https://www.hkw.de/en/programm/projekte/veranstaltung/p_136823.php

Related Publication by Benjamin Steininger: Ein Füllhorn des 20. Jahrhunderts, from 1948- Unbound. Entfesselung der technischen Gegenwart, Beilage in taz-die Tageszeitung, 30. November 2017

»Maasvlakte 2 – Venlo – Autobahn – Köln – Wien« Ein Ritt durch die Petroleumscape zwischen Rotterdam und Mitteleuropa von Benjamin Steininger im Mai 2017

»Dann wird es ärgerlich. Denn genau zwischen Venlo und Mönchengladbach liegen zwar – wie ich aus dem Historikerbuch in meinem Koffer weiß – seit den 1950ern Pipelines zum reibungslosen Transport von Millionen von Tonnen von Kohlenwasserstoffen, aber der Eisenbahntakt denkt hier weiter in Landesgrenzen. Taktlücke, Unterbrechung, den Nachtzug in Köln kann ich vergessen! «

»Rohstoff-Geschichte. 100 Jahre Erdöl und Erdgas im Wiener Becken« Ein Sammlungs- und Forschungsprojekt von 2012-2016

Von 2012 bis 2016 leitete Benjamin Steininger ein partizipatives Sammlungs- Forschungs- und Ausstellungsprojekt zur Geschichte der österreichischen Erdölindustrie. Marksteine der Geschichte des 20. Jahrhunderts, Erster und Zweiter Weltkrieg, Wirtschaftswunder und Kalter Krieg sind in Österreich mit Öl aus dem Wiener Becken verbunden – weitgehend umbemerkt von der Öffentlichkeit und ohne institutionelle Dokumentation. Keine der relevanten Firmen hat ein Archiv.

Insgesamt mehr als 8000 Fotografien, Dokumente, Filme aus bislang völlig unbekannten, inoffiziellen, privaten Archiven konnten im Dreischritt “Geschichtswerkstatt, Datenbank, Digitale Ausstellung” geborgen und der Forschung zugeführt werden. (Findbuch hier)

Träger war der Verein Science Communications Research e.V. Wien, Projektpartner waren OMVAG, RAG-Austria, Geologische Bundesanstalt, Technisches Museum Wien, Land Niederösterreich, Stadt Wien, Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft, Österreichisches Filmmuseum.