»Im Bann der fossilen Vernunft« Beitrag von Alexander Klose und Benjamin Steininger in: 12/2018, Merkur sowie auf zeitonline.de

»Das widersprüchliche Erbe der fossilen Energieträger wird der Welt noch lange erhalten bleiben. Selbst wenn es gelingt, die destruktivsten Formen des Öl-, Kohle- und Gasgebrauchs aus der Welt zu schaffen, wird es Formen ihres Nachlebens geben, und zwar sowohl auf stofflicher Ebene als auch in Ökonomie, Politik und Gesellschaft und in den im fossilen Zeitalter eingeübten Denk- und Verhaltensmustern. An diesem Punkt muss jede Kritik ansetzen, die mehr als nur Oberflächenphänomene erfassen will. Von einem Standpunkt gleichzeitiger äußerster Fremde und größter Nähe aus geht es um die nüchterne Einsicht, dass uns das fossile Regime nicht äußerlich ist. Es geht vielmehr mitten durch uns hindurch.«

»Plastikzeit« und »Sand | Beton | Sediment« Beiträge von Alexander Klose und Benjamin Steininger in: Andreas Hofbauer (Hg.), Bleibende Steinzeit, Tumult – Schriften zur Verkehrswissenschaft, Bd. 42., Wien: Sonderzahl 2018

Steine und Gestein sind keineswegs weltlos passive Objekte. In einem Netzwerk komplexer Wirkungsweisen bestimmen sie – denn schließlich ist selbst der Planet, auf dem wir uns bewegen, ein gewaltiger Gesteinsbrocken, der durch den Raum rast – unser Dasein zeitlich mit (von der geologischen Tiefenzeit zur möglichen mineralogischen Eschatolgie). Plattentektonik und Plattenbau, soil peak und Siliziumarchitektur, Fossilien und dying buildings: überall insistieren nachdrücklich Steine.
In diesem Band werden sie nicht in enge Rahmungen gezwungen, sondern ihre Narrative werden mit der Physik des Materials in Verbindung gebracht. Weshalb auch etwa Plastik, Zungenpiercing, Teersande, Goldmünzen, Petrus und das Loch im Stein aufgerufen sind.

Alexander Klose: Plastikzeit, in: Andreas Hofbauer (Hg.), Bleibende Steinzeit, Tumult – Schriften zur Verkehrswissenschaft, Bd. 42., Wien: Sonderzahl 2018, S. 121-132.

Benjamin Steininger: Sand | Beton | Sediment, in: Andreas Hofbauer (Hg.), Bleibende Steinzeit, Tumult – Schriften zur Verkehrswissenschaft, Bd. 42., Wien: Sonderzahl 2018, S. 30-42.

»Maasvlakte 2 – Venlo – Autobahn – Köln – Wien« Ein Ritt durch die Petroleumscape zwischen Rotterdam und Mitteleuropa von Benjamin Steininger im Mai 2017

»Dann wird es ärgerlich. Denn genau zwischen Venlo und Mönchengladbach liegen zwar – wie ich aus dem Historikerbuch in meinem Koffer weiß – seit den 1950ern Pipelines zum reibungslosen Transport von Millionen von Tonnen von Kohlenwasserstoffen, aber der Eisenbahntakt denkt hier weiter in Landesgrenzen. Taktlücke, Unterbrechung, den Nachtzug in Köln kann ich vergessen! «