Extraction—Production—Destruction. On the Contradictory Productivity of Oily Images
Essay by Alexander Klose, published in Resolution Magazine #1 (2021), ‘Hot Pictures’
Thinking about the roles images play in the production of knowledge around anthropogenic damage to ecosystems, one stumbles into a meshwork of contradictory relations. Principally, it is possible to distinguish between two different categories of images: those about situations of extraction/destruction (with images of disasters being the most popular) and those brought forward or made by the situations themselves. The latter is a relatively new (or newly recognized) type of images that Susan Schuppli refers to as ‘dirty pictures’, a way in which “anthropogenic environments are documenting their own damaged condition.” Both types of images share a problematic condition: as they formulate a critique of extraction, destruction, and pollution, they are also a part of or the result of the circumstances they depict. In the following text I will concentrate on image-making related to the extraction and uses of oil (and the products it is used to produce) as being probably the most important and momentous of all anthropogenic substances shaping the contemporary condition of the earth. I will track some of these contradictory constellations and try to elaborate an understanding of the dialectical yet calamitous dynamics associated with producing these images.
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»Fossile Stoffe reichen bis in unsere Körper«, Interview mit Alexander Klose und Benjamin Steininger in der Wiener Wochenzeitung »Falter« (17.11.2021)
Benjamin Steininger: »Ammonia synthesis on the banks of the Mississippi: A molecular-planetary technology« in: »Anthropocene Review (2021), Special Issue: Mississippi«
The paper discusses the CF-industries ammonia plant in Donaldsonville, Louisiana. The plant is framed as an exemplary site from which the Anthropocene can be observed and understood. In doing so, a proposal for a “chemical cultural theory” is set out, to allow us to understand such molecular planetary technologies and interpret their (geo)historical significance. As one of the largest fertilizer plants in the world in terms of its output, and one of the largest chemical plants along the “Petrochemical Corridor,” a cluster of chemical industries situated between Baton Rouge and New Orleans, Donaldsonville typifies the relations between the nitrogen and hydrocarbon industries. Catalysis is here used both as a chemical concept and as a metaphor central to the proposed chemical cultural theory. As key to the Haber-Bosch process and refinery technologies in general, investigating the role of catalysis allows us to connect the history of the Petrochemical Corridor to that of German industrialism. This relation reveals how, from the late 19th century through to the World Wars, an ambivalent industrial co-operation between the US and Germany not only transformed local and planetary environments, it also contributed to the Anthropocene condition.
»Oil. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters« – Ausstellungseröffnung am 3.9.2021 mit regem Medieninteresse
Mit 150, pandemiepolitikbedingt in der Teilnehmerzahl beschränkten und im Vorfeld registrierten Gästen eröffnete am Freitag, 3.9.2021, um 19:00 Uhr endlich unsere große Erdölausstellung, auf die wir seit 2016 hingearbeitet haben. Anwesend waren Bürgermeister und andere Würdenträger aus Wolfsburg und der Region, aber auch viele Freunde und Freundinnen aus Berlin, Wien, und anderswo. Die Reaktionen sowohl auf unsere Einführungsrede als auch auf die Ausstellung waren freundlich bis begeistert. Nachdem wir schon am Abend zuvor mit den eigens für unsere Ausstellung angereisten Künstler_innen Gunhild Vatn, Wes Bell und Joep van Lieshout bis in den späten Abend im Foyer des Museums geredet und gezecht hatten, setzten wir dies am Eröffnungsabend entschlossen dortselbst und im abgebildeten Eingangsbereich zwischen den heute obligatorischen Urban Gardening-Paletten fort. Es war schön.
Bereits am Donnerstag zur Pressekonferenz hatte sich ein großes Interesse und hoffentlich entsprechend großes Medienecho angekündigt. Fernsehteams von NDR, 3Sat und ZDF Heutejournal waren da, ebenso Radioleute und Vertreter_innnen diverser regionaler und überregionaler Zeitungen. Hier folgt eine Auflistung aller bislang erschienenen und gesendeten Beiträge (von denen wir etwas mitbekommen haben):
Presseberichte
Print und Online: Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 2.9.2021, Deshalb riecht’s nach Öl im Kunstmuseum
Print und Online: Braunschweiger Zeitung, 2.9.2021, Erdöldämmerung in Wolfsburg
Audio: Deutschlandfunk Kultur, Fazit, 3.9.2021, Beitrag von Simone Reber und Interview mit Benjamin Steininger
Video: NDRkultur, 3.9.2021, Schau in Wolfsburg beleuchtet Fluch und Segen von Erdöl
Online: Deutsche Welle, 4.9.2021, Nicht ideologisch: Schau blickt auf das Erdölzeitalter
Video: ZDF und 3sat, Kulturzeit, 6.9.2021, OIL. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters
Print und Online: FAZ, 8.9.2021, Stählerner Fingerzeig nach oben
Video: heute Journal, 13.9.2021, Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters
Print und Online: taz nord, 21.9.2021, Unsichtbar und allgegenwärtig
Print und Online: Süddeutsche Zeitung, 16.10.2021, Wie geschmiert
Print: ART magazin 11/2021, Schwarzes Gold
Online: H/SOZ/KULT, 13.11.2021, OIL. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters
Print: Artline 11/21, Spektakulärer Abgesang
Kunstbulletin 12/2021, Öl – Schönheit und Schrecken
Oil. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters – Oil. Beauty and Horror in the Petrol Age – Le catalogue nouveau est arrivé!
Oil. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters, hrsg. von Andreas Beitin, Alexander Klose & Benjamin Steininger, Köln: Walther König 2021. (deutsche Ausgabe)
Das Buch fungiert einerseits als Katalog, aber auch als bleibender Beitrag zur Petrokulturforschung mit weit mehr als den in der Ausstellung befindlichen Werken und Forschungsbeiträgen internationaler Expert*innen, deutsche und englische Ausgabe, je 400 Seiten, ca. 450 Abbildungen, Gestaltung Jan Kiesswetter, mit einem Vorwort von Andreas Beitin, einer Einleitung von Alexander Klose und Benjamin Steininger und Texten von Akintunde Akinleye, Leila Alieva, Dominic Boyer, Jan von Brevern, Heather Davis, Elena Engelbrechter, Christoph Engemann, Timothy Furstnau, Eckhart Gillen, Rüdiger Graf, Helmut Höge, Bernhard Hopfengärtner, Isabel J. Piniella Grillet, Karen Pinkus, Christian Schwarke, Suwarno Wisetrotomo und Susanne Witzgall), 39 EUR im Museumsshop und auf kunstmuseum.de
The book operates as a catalogue, but at the same time is meant to be a lasting contribution to petrocultural research with a lot more than the artistic works shown in the exhibition and essays by international experts, German and English edition, each 400 pages, approx. 450 illustrations, design by Jan Kiesswetter, with a foreword by Andreas Beitin, an introduction by Alexander Klose and Benjamin Steininger, and texts by Akintunde Akinleye, Leila Alieva, Dominic Boyer, Jan von Brevern, Heather Davis, Elena Engelbrechter, Christoph Engemann, Timothy Furstnau, Eckhart Gillen, Rüdiger Graf, Helmut Höge, Bernd Hopfengärtner, Isabel Piniella, Karen Pinkus, Christian Schwarke, Suwarno Wisetrotomo, and Susanne Witzgall, 39 EUR at Kunstmuseum Wolfsburg and at kunstmuseum.de.
Alexander Klose, Benjamin Steininger: Erdöl. Ein Atlas der Petromoderne. Berlin: Matthes&Seitz 2020
Das Buch ist vieles in einem: historisches und geografisches Sachbuch, kulturtheoretischer Essay, Bilderbuch. In dreiundvierzig, von ebenso vielen Bild-Fundstücken inspirierten Kapiteln, entwickeln wir ein technisches, geografisches, politisches und spekulatives Panorama der sich neigenden Erdölmoderne.
Wir schlendern nach Baku, Louisiana, in die Mandschurei und durchs Wiener Becken. Wir lesen Karl Valentin, technische Handbücher und hören Neil Young. Es geht zum Mond, durch Raffinerien und über corona-leere Highways. Wir verknüpfen Petrochemie mit Petromelancholie, Katalyse mit Katharsis, Kosmos mit Kosmetik. Es geht um die Abgründe und Höhenflüge eines Stoffes, der unsere Epoche in all ihren Widersprüchen durchzieht, und dessen Rolle für unsere Gegenwart wir verstehen sollten, um ihn dann hinter uns zu lassen.
324 Seiten, 43 Abbildungen, davon 21 in Farbe, Hardcover, 26 EUR, ISBN: 978-3-95757-942-3
»Erdöl. Ein Atlas der Petromoderne« ist von der Stiftung Buchkunst als eines der 25 schönsten deutschen Bücher 2021 ausgezeichnet worden!
»Den „Atlas der „Petromoderne“ stelle man sich vor, als wäre er gerade aus einer Öllache gezogen worden, mit der Klebrigkeit seiner pechschwarzen Oberfläche, die nur auf den Lettern des Buchtitels abperlt.«
»So erweist sich das Ganze auch als kommentierte Ikonografie eines problematischen Schmiermittels der Gegenwart.«
»Dämmerung der Petromoderne«, Helmut Höge in der »Jungen Welt« vom 11.5.2021
»Heute gehört der französische Wissenschaftshistoriker Bruno Latour mit seiner »Akteur-Netzwerk-Theorie« (ANT) zu den bekanntesten Kritikern der Petromoderne. Für Latour gibt es keine ökonomische Utopie mehr, nur noch eine ökologische. Nicht trotz, sondern wegen Klimaerwärmung, Bienensterben und Artensterben, radioaktiver Verseuchung und Überfischung der Meere, Humusverlust und Verwüstung der Erde.»Heute gehört der französische Wissenschaftshistoriker Bruno Latour mit seiner »Akteur-Netzwerk-Theorie« (ANT) zu den bekanntesten Kritikern der Petromoderne. Für Latour gibt es keine ökonomische Utopie mehr, nur noch eine ökologische. Nicht trotz, sondern wegen Klimaerwärmung, Bienensterben und Artensterben, radioaktiver Verseuchung und Überfischung der Meere, Humusverlust und Verwüstung der Erde.
2020 erschien ein »Atlas der Petromoderne«. Er behandelt die Petromoderne bereits als eine abgeschlossene Ära, seine Autoren, die Kulturwissenschaftler Alexander Klose (Berlin) und Benjamin Steininger (Wien), bereiten daneben seit 2017 eine Retrospektive dieser Ära im Kunstmuseum Wolfsburg vor: »Oil. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters«. […]
»Die große Beschleunigung« Beitrag von Benjamin Steininger in »Albert. Das Journal der Einstein Stiftung Berlin Nr.6 – Katalyse«
»Gäbe es eine Brille, mit der man die Geschichten sehen könnte, die hinter den Stoffen stehen, und würde man diese Brille auf die Wirkung der industriellen Katalyse einstellen – man käme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Fast in jedem Bereich des Alltags sähe man Stoffe, die es bis vor gut 100 Jahren so nicht gab und die seither die Moderne prägen.«